Maserati präsentiert GranTurismo MC
27.04.2009
Mit der Vorstellung des GranTurismo MC fügt Maserati seiner langen Motorsporttradition ein weiteres Kapitel hinzu. Das neue Wettbewerbsfahrzeug ist nach den FIA GT4-Regularien homologiert und ab dem Jahr 2010 startklar.
Im Rahmen der offiziellen Testtage zur internationalen FIA GT-Meisterschaft in Paul Ricard (F) enthüllte Maserati den GranTurismo MC. Das Rennfahrzeug basiert auf dem serienmässigen GranTurismo S und besitzt zugleich Elemente des im vergangenen Herbst vorgestellten GranTurismo MC Concept. Die jetzt präsentierte Version ist nach dem GT4-Reglement des Automobilverbands FIA homologiert, was ihren weltweiten Einsatz im Motorsport möglich macht. Die GT4-Kategorie steht für vergleichsweise seriennahe Rennfahrzeuge und erlebt in den letzten Monaten einen regelrechten Boom. Für Maserati ist sie der logische Brückenschlag zwischen Renn- und Strassenfahrzeug, der den Bedürfnissen und Erwartungen zahlreicher Kunden gerecht wird.
Trotz aller Seriennähe ist der GranTurismo MC ein aufwändiges und eigenständiges Rennfahrzeug, dessen Entwicklung im Sommer 2008 begann. In die Testarbeit waren unter anderem die beiden amtierenden FIA GT1-Meister, die Maserati Piloten Michael Bartels (D) und Andrea Bertolini (I), eingebunden. Zuletzt nahm der GranTurismo MC überdies beim „Balance of Performance“ in Paul Ricard teil, dem internen Leistungsvergleich des Serien-Promotors SRO. Anhand dieses Vergleichs können prinzipiell leistungsbegrenzende Massnahmen beschlossen werden, die zur grösseren Chancengleichheit in der Meisterschaft führen. Aus diesem Grund werden aktuell noch keine Leistungs- und Drehmomentdaten bekanntgegeben.
Der GranTurismo MC wird vom bekannten 4,7-Liter-V8-Motor angetrieben, der es – soviel ist bereits gewiss – auf ein Leistungsgewicht von weniger als 3,4 Kilogramm pro PS bringt. Dazu trägt auch das gegenüber der Strassenversion deutlich reduzierte Leergewicht von unter 1400 Kilogramm mit bei. Zur Kraftübertragung dient das elektronisch gesteuerte 6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen, das auch im Strassenfahrzeug zum Einsatz kommt. Selbstverständlich verfügt der GranTurismo MC über alle Sicherheitskomponenten, die von der FIA gefordert sind.
Geplant ist, dass der GranTurismo MC in der zweiten Jahreshälfte zu Testzwecken bereits an einigen Läufen zur europäischen GT4-Meisterschaft teilnimmt. Ab Oktober 2009 ist das Rennfahrzeug dann in begrenzter Auflage zu einem Preis von 135’000 Euro zuzüglich nationaler Steuer direkt bei Maserati Corse erhältlich. Die Käufer erhalten damit die Möglichkeit, im Jahr 2010 an der europäischen GT4-Serie oder an zahlreichen nationalen GT-Meisterschaften teilzunehmen. Zudem beabsichtigt Maserati, 2010 wieder einen Markenpokal auszuschreiben, bei dem spezifisch modifizierte Fahrzeuge auf Basis des GranTurismo MC GT4 zum Einsatz kommen.
Für Maserati spielt der Motorsport von je her eine zentrale Rolle: Die Brüder Maserati waren Rennfahrer und entwickelten unter ihrem Namen Rennfahrzeuge, noch bevor die Produktion von Strassenfahrzeugen begonnen hatte. Zu den grössten Erfolgen gehörten der Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft 1957 mit Juan Manuel Fangio und der zweifache Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis 1939/1940. Die Rückkehr in den professionellen Motorsport erfolgte ab dem Jahr 2003 zweigleisig: zum einen mit dem euphorisch aufgenommenen Markenpokal Trofeo Maserati, zum anderen mit dem Engagement in der GT1-Klasse der FIA GT-Meisterschaft. Seit 2005 gelang es hier Maserati mit dem MC12, zehn Titelgewinne (Fahrer-, Team und Konstrukteurswertungen) zu erringen.
www.maserati.ch
José Peixoto/pd