Der neue Jaguar XJ
16.04.2010
Katzensprung in die Moderne
Der neue Jaguar XJ streift die Fesseln der Tradition ab und mixt seinen eigenen Entwurf einer zeitgemässen grossen Limousine. Die elegante Oberklasselimousine steht Anfang Juni zu Preisen beim Händler. Vor allem äusserlich ist der Bruch mit der Tradition radikal. Orientierte sich der direkte Vorgänger noch am elegant-repräsentativen Stil seines 1968 erschienenen Urahn, setzt die Neuauflage in Sachen Karosserieschnitt rigoros auf Sportlichkeit.
Stark geschlitzte Scheinwerfer, eine coupéhaft abfallende Dachlinie und das kurze, aber prägnante Heck mit den senkrechten Rückleuchten orientieren sich nun vielmehr an Wettbewerbern wie Maserati Quattroporte oder Porsche Panamera als an klassischen Vorstandslimousinen vom Schlage einer Mercedes S-Klasse.
Nicht jeder Unternehmenslenker mag solch einen extrovertierten Auftritt wünschen – aber Jaguar will schliesslich auch neue Kundenkreise locken. Bei den Motoren kann vor allem der auch im kleineren Jaguar XF eingesetzte V6-Diesel punkten. Mit 275 PS ist er einer der Stärksten seiner Art und überzeugt mit mächtigem Durchzug und flottem Antritt bei gleichzeitig akustischer Zurückhaltung.
Die schnell schaltende Sechsgangautomatik passt ausgezeichnet dazu. In lediglich 6,4 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Für Motorenliebhaber mit gut gefüllter Tankkasse gibt es ausserdem zwei 5,0-Liter-V8-Benziner; sie bieten mit bis zu 510 PS Leistung im Überfluss, sind aber in Kauf und Unterhalt entsprechend kostspielig.
Beim Fahrwerk hat Jaguar seinem neuen Flaggschiff einen Schuss mehr Sportlichkeit mitgegeben, und beim Preis rangiert der Jaguar markenüblich knapp über dem Niveau vergleichbarer Mercedes-, BMW- und Audi-Modelle. Zum Einstiegspreis von 115‘000 Franken. für den Diesel gibt es aber bereits eine recht komplette Ausstattung mit Ledersitzen, Festplattennavigation und Bi-Xenon-Scheinwerfern. Die V8-Benziner starten bei 145‘000 Franken. für die Saugervariante und bei 198‘000 Franken. für das Topmodell mit Kompressor. In beiden Fällen liegt der Brite unter den Preisen für einen vergleichbaren Porsche Panamera oder Maserati Quattroporte.
www.jaguar.ch
José Peixoto