Hummer H2 und H3: Überarbeitete Geländeriesen
26.10.2008
Seine beiden in Europa erhältlichen Baureihen H2 und H3 hat Hummer einer Kraftkur unterzogen und die Sicherheitsausstattung der martialischen Geländewagen erweitert. Die eckig-kantigen, mit riesigem Kühlergrill und winzigen Scheiben ausgestatteten Offroader kommen jetzt serienmässig mit elektronischem Stabilitätsprogramm und Traktionskontrolle. Noch agiert die Marke unter dem Dach von General Motors und wird über den niederländischen Importeur Kroymans vertriebenen.
Im 4,82 Meter – einschliesslich dem an der Hecktür angebrachten Reserverad 5,17 Meter – langen und über 2,8 Tonnen schweren H2 arbeitet ab sofort ein auf 6,2 Liter Hubraum vergrösserter V8-Benziner (ab CHF 96'690.00) aus Leichtmetall, der auch in der Corvette zum Einsatz kommt.
Das mit variabler Ventilsteuerung ausgerüstete Aggregat leistet 398 PS und stemmt ein Drehmoment von 574 Nm bei 4400 U/min auf die Kurbelwelle. Die Kraft wird über eine moderne Sechsgang-Automatik permanent auf alle vier Räder übertragen. Im deutlich hochwertiger wirkenden Innenraum gibt es eine neue gepolsterte Armaturentafel. Neben hervorragenden Geländeeigenschaften zeichnet den H2 auch seine hohe Anhängelast von 3,5 Tonnen aus.
Der etwas zivilere, aber optisch immer noch mächtige H3 ist mit 4,78 Metern 39 Zentimeter kürzer als sein grosser Bruder, und mit einer Breite von 1,99 Meter eher für europäische Strassen geeignet.
Anstatt mit dem 3,7-Liter-Fünfzylinder-Benziner mit 245 PS, kann der Baby-Hummer ab sofort auch mit einem 5,3-Liter-V8-Otto mit 304 PS bestellt werden (ab CHF 70'290.00), der in den Vereinigten Staaten ferner in den GM-Modellen Trailblazer und Tahoe angeboten wird. Das maximale Drehmoment des mit elektronisch gesteuerten Drosselklappen ausgestatteten Triebwerks beträgt 434 Nm bei 4000 U/min. Im ordentlich verarbeiteten, aber keinesfalls luxuriösen Innenraum haben vier Personen ausreichend Platz, der mittlere und dritte Fondpassagier sitzt nicht wirklich bequem. Hinter der Hecktür steht ein Ladevolumen von mindestens 810 Liter zur Verfügung, das durch Umklappen der Sitze auf 1 515 Liter erweiterbar ist. Die maximale Zuladung beträgt 423 Kilogramm, beim 3,7-Liter-Benziner 528 Kilogramm.
Der Hummer H3 5,3 V8 ist ausschliesslich in der Luxury-Ausstattung mit Vierstufenautomatik, verchromtem Dachquerträger und erweitertem Soundsystem mit sieben Lautsprechern erhältlich. Die Basisversion umfasst unter anderem zweistufige Front-Airbags, Kopf-Airbags, ESP, Traktionskontrolle, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Zentralverriegelung und Tempomat.
Fahrten abseits befestigter Wege und Wühlen im Schlamm meistern H2 und H3 souverän. Mit stabilem Leiterrahmen und Traversen ausgestattet, verfügen die Geländegänger über eine starre Hinterachse mit Blattfedern. Mit einer Bodenfreiheit von 246 Millimetern beim H2 und 219 Millimetern beim H3 können Gewässer bis zu einer Tiefe von 610 Millimeter durchquert werden; die maximale Steigfähigkeit beträgt 60 Prozent.
Zum permanenten Allradantrieb kann für den H3 V8 gegen 1130 Euro Aufpreis ein Offroad-Fahrwerkspaket mit elektronischem Hinterrad-Sperrdifferenzial und Untersetzung geordert werden. Auf der Strasse erweist sich der Baby-Hummer als überraschend komfortabel und mit einem Wendekreis von 11,3 Meter sogar als relativ handlich. Ökologisch indiskutabel ist allerdings der Sprit-Durst von 14,5 Litern Benzin beim 5,3-Liter-V8 und dem damit verbundenen CO2-Ausstoss von 344 g/km. Für Ende 2009 ist ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 176 PS und 440 Nm Drehmoment angekündigt, der einen Normverbrauch von 10,7 Liter Diesel auf 100 Kilometern ermöglichen soll.
www.hummer.ch
José Peixoto/pd